So soll die interreligiöse Kita einen Friedensbeitrag leisten

So soll die interreligiöse Kita einen Friedensbeitrag leisten

Pforzheim. Im Herbst nächsten Jahres sollen 100 Jungen und Mädchen verschiedener Religionen und Nationen sich in der Kindertagesstätte an der Irenicusstraße 3 nach Herzenslust begegnen können. Das Pforzheimer Ingenieurbüro Biros baut das drei Millionen Euro teure Vorhaben mit Fördergeldern des Bundes und vermietet den Bau an die Stadt. Pforzheim ist bundesweit Vorreiter, was die Idee angeht, Kindern unterschiedliche Symbole, Rituale und Feste zu vermitteln.

Es solle eigens eine gemeinnützige GmbH gegründet werden, erklärte Caritas-Direktor Frank Johannes Lemke beim Spatenstich in der Weststadt. Er sieht in dem Projekt vor allem einen „Beitrag zum Frieden in der Stadt“ mit ihren über 140 Nationen. Der lange zeitliche Vorlauf sei dem Umstand geschuldet gewesen, dass man alle Religionsgemeinschaften mit ihren Vorstellungen miteinbeziehen wollte. Diakonie-Geschäftsführerin Sabine Jost erkennt hohe Anforderung nicht nur bei der Umsetzung des neuen Konzepts sondern auch etwa bei der Auswahl des Personals und der möglicherweise doppelt geführten Spitze. „Die Kinder sollen lernen, mit religiöser Vielfalt umzugehen.“
Pforzheimer Zeitung 26.07.2018, Martina Schaefer PFORZHEIM

Interreligiöse Kindertageseinrichtung

Das Anderssein der anderen
als Bereicherung des eigenen Seins begreifen;
sich verstehen,
sich verständigen,
miteinander vertraut werden,
darin liegt die Zukunft der Menschheit.
(Rolf Niemann)

Landesbischof möchte Kirchen-Eintritte verdoppeln

Auszug: In den evangelischen Kindertagesstätten soll sich auch etwas verbessern: „Wir haben das evangelische Profil dort nicht genügend gestärkt.“ Dafür soll ab Januar in Pforzheim der interreligiöse Weg beginnen. „Irenicus“, die erste multireligiöse Kita Deutschlands, soll dann öffnen. „Wir sind sehr stark interessiert, den gesellschaftlichen Konflikt um Religion vor Ort anzugehen“, sagt Cornelius-Bundschuh.

Auszug aus: Badische Neueste Nachrichten vom 11. Dezember 2019, Sebastian Raviol, Redakteur
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